Projekt Demenz-Kapazitätenanalyse

2014. Die Anzahl Menschen mit Demenz steigt unaufhaltsam. Menschen mit Demenz bleiben länger zuhause wohnen. Auch das Umfeld wird immer mehr mit Demenz konfrontiert: nicht nur die Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die Familie und versorgenden Angehörigen, sondern auch Leute aus dem Gaststättengewerbe und dem Einzelhandel. Wie sieht es mit der Pflege der dementen Menschen aus? Wo gibt es Aussicht auf Besserung? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde ein Online-Instrument für eine Kapazitätenanalyse entworfen und eingesetzt.

Projektrahmen

Zielgruppe: Menschen mit Demenz und ihr Umfeld

Laufzeit: 1. Juni 2014 bis 31. Oktober 2015

Projektfokus

Das Projekt verfolgte zwei Ziele:

  1. Eine Bestandsaufnahme des Handlungsfeldes Demenz in Limburg (NL) zu machen. Dazu wurde ein Analyseinstrument entwickelt. Einmalig bei diesem Instrument war der Fokus auf die euregionale Zusammenarbeit.
  2. Ein Analyseinstrument zu entwickeln, das nach Projektablauf grenzüberschreitend und in anderen Bereichen eingesetzt werden kann.

Demenz-Kapazitätenanalyse

Für die Kapazitätenanalyse wurden 20 Akteure aus dem Handlungsfeld Demenz in ganz Limburg (NL) befragt. Angewandt wurden sowohl quantitative als auch qualitative Untersuchungsmethoden. Die allgemeine Schlussfolgerung ist, dass es innerhalb der Niederlande gut funktionierende Demenzstrukturen gibt. Aber es gibt keine strukturelle Zusammenarbeit zwischen limburgischen Organisationen und vergleichbaren Organisationen innerhalb der Euregio Maas-Rhein (EMR). Der Bericht liegt nur auf Niederländisch vor.

Online Instrument

Bei der Entwicklung des Instruments für die Kapazitätenanalyse wurde an seine spätere Nutzung gedacht:

  • Am Ende des Projekts liegt ein selbstständig zu nutzendes Instrument vor.
  • Dieses Instrument kann bei allen Themen der Gesundheitsversorgung und in anderen Arbeitsbereichen eingesetzt werden (z.B. in Wirtschaft, Umwelt und Kultur).
  • Dieses Instrument ist für Organisationen aus der gesamten EMR geeignet:
    • Es berücksichtigt die euregionale Denk- und Arbeitsweise.
    • Es kann in allen EMR-Regionen eingesetzt werden und ist in den EMR-Sprachen verfügbar.

Kapazitätenanalyse

Die Universität Maastricht erhielt den Auftrag, ein euregional nutzbares Instrument für eine Kapazitätenanalyse zu entwickeln. Sie stützte sich bei der Entwicklung auf einen Kapazitätenanalyserahmen („framework for capacity assessment“) des UNDP (United Nations Development Program). Drei Schritte sind vorgesehen:

  1. Es wird eine Kapazitätenanalyse („capacity assessment“) durchgeführt, um die Ist-Situation festzustellen (Wo stehen wir heute?).
  2. Wenn dies klar ist, wird nach der gewünschten Kapazität gefragt (Wo wollen wir hin?).
  3. Anschließend können Ziele für eine Kapazitätenverbesserung („capacity Development“) abgesteckt werden. Durch das Arbeiten an diesen Zielen steigt das Kapazitätsniveau.

Der UNDP-Rahmen sieht vor, dass Entwicklungsziele für Einzelpersonen, für Organisationen und für die Gesellschaft formuliert werden. Bei diesem Instrument wird nur an der Entwicklung von Zielen für Organisationen gearbeitet; Das Thema Demenz wird als großes gesellschaftliches Problem betrachtet.