Projekt “Weniger Schäden für Kinder (REHAC)”

Das REHAC-Projekt steht für Reduce Harm for Children.

In der Euregio Maas-Rhein (EMR) ist die Zahl der Kinder, die in einer stressigen Erziehungssituation aufwachsen, in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Diese Kinder sind 3 bis 13 mal häufiger an psychischen Problemen erkrankt. Die Dringlichkeit, diese intergenerationelle Übertragung zu durchbrechen, wird in der nationalen und kommunalen Politik immer deutlicher.  In der EMR gibt es bereits mehrere Interventionen für diese Kinder. Die zentrale Frage in diesem Projekt war: „Was können wir innerhalb der EMR voneinander lernen?“.

Projektrahmen

  • Zielgruppe: Kinder in der Euregio Maas-Rhein
  • Laufzeit: 17. September 2018 – 30. Juni 2019

Schwerpunkt des Projekts

In der Euregion Maas-Rhein gab es bereits mehrere Maßnahmen für Kinder, die in Stresssituationen aufwachsen.

  • Im Rahmen des Projekts informierten sich die Partner umfassend über die eingesetzten Interventionen und erstellten gemeinsam einen Überblick über diese erfolgreichen euroregionalen Interventionen für Fachleute in der EMR.
  • Drei dieser Maßnahmen wurden übersetzt und am Ende des Projekts grenzüberschreitend eingesetzt.
  • Ein zweisprachiges Handbuch wurde auch für Fachleute entwickelt, die in Familien arbeiten, in denen Kinder in einer Stresssituation aufwachsen.

Bestehende Interventionen

Die Partner innerhalb der EMR wussten, dass es erfolgreiche Initiativen in den anderen Regionen gibt, kannten sie aber nicht gut genug, um sie in ihrer eigenen Region einsetzen zu können. Um zu klären, welche bestehenden, euregionalen Interventionen es gibt, wurden diese in einem Überblick für Fachleute in der EMR zusammengefasst.

Darüber hinaus wurden drei erfolgreiche Interventionen übersetzt:

  • Im niederländischen Südlimburg gibt es ein regelmäßiges Angebot von KOPP/KVO (Kinder von Eltern mit psychiatrischen Problemen / Kinder von süchtigen Eltern). Dies betrifft vor allem Aktivitäts- und Diskussionsgruppen, die sich nur an Kinder richten. Dieses KOPP/KVO-Angebot wird auch bundesweit durchgeführt. Im Rahmen des REHAC-Projekts wurde die Wahl getroffen, die Piep-Intervention ins Deutsche zu übersetzen.
  • In Deutschland wird seit vielen Jahren eine erfolgreiche, wissenschaftlich fundierte Alleinerzieherausbildung mit dem Namen Wir2 durchgeführt. Eine Zusammenfassung dieser Intervention wurde ins Niederländische übersetzt und etwa 20 Fachleute haben eine Schulung absolviert, um diese Intervention in ihrer eigenen Region anbieten zu können.
  • In der belgischen Limburg koordiniert das Ligant-Netzwerk die Versorgung von KOPP (Kinder von Eltern mit einem psychiatrischen Problem) und KOAP (Kinder von Eltern mit einem Abhängigkeitsproblem).  Die neue Intervention „Auf einer Reise mit Kitzel“ wurde ins Deutsche übersetzt und an die niederländische Situation angepasst. Rund 20 Fachleute absolvierten eine Schulung, um diese Intervention in ihrer eigenen Region anbieten zu können.

Wie viele Kinder sind beteiligt?

In den Niederlanden gibt es jährlich 405.000 Menschen, bei denen eine psychische Erkrankung und/oder Sucht diagnostiziert wurde und die auch Kinder unter 18 Jahren haben. Insgesamt wachsen 577.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, darunter 423.000 unter 12 Jahren, mit einem Elternteil mit einer Geisteskrankheit und/oder Sucht auf (De Graaf, Ten Have, & Dorsselaer, 2010). Ähnliche Zahlen gibt es in Deutschland und Belgien. Kinder, die in dieser Stresssituation aufwachsen, sind 3 bis 13 mal anfälliger für psychische Probleme oder Sucht als Kinder, die mit einem psychisch gesunden Elternteil aufwachsen.

Auch die Zahl der Ehen, die in der Euregio mit Scheidung enden, ist in den letzten Jahrzehnten explosionsartig gestiegen. In Deutschland endet mehr als ein Drittel aller Ehen in Scheidung. Die Folge einer Scheidung ist oft, dass Kinder in Alleinerziehendenfamilien aufwachsen und/oder eine belastende Erziehungssituation erleben. Dies führt auch zu einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit, psychische Probleme zu entwickeln.

Veranstaltungen

Rückblick

Training + Mini Conference Project REHAC

6 Juni 2019

News

26 June 2019

Nachhaltige Ergebnisse des REHAC-Projekts