Umgang mit Post Covid: Das Projekt euPrevent SOLACE und seine euregionalen Social Rulebooks
14 April 2023

euPrevent hat gerade eine neue Projektidee beim Interreg-Programm Maas-Rhein (NL-BE-DE) eingereicht – euPrevent SOLACE (Social Rulebook for Overcoming Long-term Aftereffects of Covid in the EMR).

Mit dem Abklingen der Pandemie steht die Euroregion Maas-Rhein vor einer neuen gesundheitlichen Herausforderung – das Post-COVID-19-Syndrom (Weiter: Post COVID-19 Condition, PCC). Das PCC ist ein Gesundheitsproblem mit hoher Prävalenz. Betroffene leiden unter Symptomen, die zu sozialer Ausgrenzung führen und den Alltag der EMR Bürger negativ beeinflussen können. Die COVID-19-Pandemie zeigte, dass Maßnahmen zum Umgang mit gesundheitlichen Herausforderungen grenzübergreifend abgestimmt werden sollten, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Dies ist bei PCC bisher nicht der Fall, der noch unkoordinierte Ansatz erschwert den Zugang zu Informationen und Gesundheitsleistungen in der EMR.

euPrevent SOLACE wird grenzübergreifende Social Rulebooks für PCC erstellen, die sich an der Struktur der Europäischen Säulen sozialer Rechte (EPSR) orientieren, um so das Wissen der zahlreichen betroffenen EMR Akteure zu nutzen. Die Entwicklung von grenzübergreifenden Rulebooks zur Bewältigung neuer gesundheitlicher Herausforderungen in der EMR ist eine Pionierleistung und dient als Blaupause für andere bestehende und zukünftige gesundheitliche Herausforderungen.

Erstmals gibt es die Möglichkeit, den euroregionalen Aspekt beim Management neuer Krankheiten von Beginn an zu berücksichtigen. Der euregionale Ansatz entspricht dem Alltag der EMR Bürger, von denen die meisten regelmäßig die Grenze überqueren und grenzübergreifende soziale Kontakte haben. COVID zeigte, dass es sich negativ auswirkt, wenn diese Lebenswirklichkeit nicht berücksichtigt wird. Für PCC wird dem durch SOLACE entgegengewirkt. Durch die Verbesserung der Gesundheitslage der EMR Bürger und den Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten trägt das Projekt zur Verringerung des Drucks auf EMR Gesundheitssysteme bei. Da PCC mehrere gesellschaftliche Bereiche betrifft, ist die Zielgruppe breit gefächert: EMR Bürger, ihre sozialen Netzwerke, Gesundheitsfachkräfte, politische Entscheidungsträger und verschiedene Organisationen in der EMR. Indem das Projekt durch maßgeschneiderte Rulebooks einen grenz- und sektorübergreifenden Ansatz für PCC aufzeigt, ermöglicht es den Beteiligten, künftige Herausforderungen im Gesundheitswesen effektiver zu bewältigen.

Die Arbeitspakete starten mit Datenerhebung, inkl. einer Netzwerkanalyse zur grenzübergreifenden Mobilität der Bürger, der Kartierung von PCC Versorgungspfaden, der Überprüfung von Leitlinien, Policies und PCC-Definitionen, einer Stakeholder-Analyse und der Darstellung von Daten zu PCC im euregionalen Gesundheitsatlas. Anschließend werden die von PCC betroffenen EPSR-Grundsätze identifiziert und Kampagnen zur Entstigmatisierung und Akzeptanz von PCC durchgeführt. Es folgen Schulungen zu positiver Gesundheit, grenzübergreifendem Informationsmanagement und Bürgerbeteiligung in der Gesundheitspolitik. Flankiert werden die Aktivitäten durch einen Best-Practice-Austausch inkl. E-Health-Apps, Leitlinien für Fachkräfte und ein euregionales PCC-Koordinierungssystem.

Wir laden Sie herzlich ein, sich uns als assoziierter Partner des SOLACE-Projekts anzuschließen. Sind Sie interessiert? Bitte kontaktieren Sie uns unter: communication@euprevent.eu.