Mentale Gesundheit bei Jugendlichen in der Grenzregion besorgniserregend
13 November 2024

Ergebnisse der euregionalen Jugendbefragung (Youth Euregional Scan, YES) –2023 liegen vor.

 

Die YES Jugendbefragung 2023 liefert wichtige Erkenntnisse zur gesundheitlichen Lage von Jugendlichen in den Grenzregionen zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Die Studie, die in Zusammenarbeit von 14 Organisationen aus dem Gesundheitswesen der drei Länder durchgeführt wurde, untersucht seit dem Jahr 2000 die Gesundheit von Jugendlichen in der Euregio Maas-Rhein und wurde 2023 erstmals auf die Euregio Rhein-Maas Nord ausgeweitet.

Durch die enge Zusammenarbeit der Partnerorganisationen konnte die YES Jugendbefragung 2023 als bisher umfangreichste grenzübergreifende Untersuchung in der Region durchgeführt werden.

Im Herbst 2023 wurden rund 25.000 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren anonym befragt. Neben dem Gesundheits- und Risikoverhalten wurde auch das mentale Wohlbefinden der Jugendlichen erfasst.

Die Ergebnisse zeigen, dass über ein Drittel der Jugendlichen von psychischen Belastungen berichten. Faktoren wie Einsamkeit und Leistungsdruck spielen dabei eine zentrale Rolle. Besonders deutlich wird dies bei Jugendlichen, die Einsamkeit empfinden – ihr Risiko für psychische Belastungen ist viermal höher. Mädchen bewerten ihre psychische Gesundheit insgesamt schlechter als Jungen, während jüngere Jugendliche im Vergleich zu älteren ihre mentale Verfassung positiver einschätzen. Diese Ergebnisse spiegeln einen Trend wider, der auf eine besorgniserregende Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen hinweist.

Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, frühzeitig einzugreifen und maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen für Jugendliche in der Grenzregion zu entwickeln. Dabei spielt das voneinander Lernen eine zentrale Rolle – insbesondere mit Blick darauf, welche erfolgreichen Ansätze die Nachbarländer bereits implementiert haben.

Brigitte van der Zanden, Direktorin von euPrevent, unterstreicht die Bedeutung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit: Der Lebensalltag von Menschen im Grenzgebiet schließt das Nachbarland ein. Organisationen die sich mit der Gesundheit und dem Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger befassen, erklären in ihrem Organisationsauftrag, dass der Bürger im Mittelpunkt steht, aber dieses Anliegen geht leider nicht immer über die Grenze hinaus. Die YES Gesundheitsstudie liefert wertvolle Erkenntnisse, um Maßnahmen im Gesundheitswesen gezielt an die Bedürfnisse der Menschen in der Grenzregion anzupassen.“

Die beteiligten Organisationen beabsichtigen, die Studie in vier Jahren mit einem weiteren Befragungszyklus fortzusetzen, um langfristige Entwicklungen zu beobachten und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind im Euregional Health Atlas – www.euregionalhealthatlas.eu – einsehbar, der die gesundheitliche Lage der Jugendlichen im grenzübergreifenden Vergleich abbildet.

Ko-Finanziert wird das Projekt in der Euregio Rhein-Maas Nord durch Interreg Deutschland-Nederland.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte communication@euprevent.eu   oder schauen Sie auf: https://euprevent.eu/de/yes/.