Projekt euPrevent MRSA

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird das Überschreiten von Landesgrenzen innerhalb der Europäischen Union immer einfacher. Auch für die Gesundheitsversorgung gehen Patienten häufiger über die Grenze. Patientensicherheit (z.B. der Schutz von Patienten gegen Infektionen) ist ein grenzüberschreitendes Thema.

2009 wollten Pflegeeinrichtungen aus dem Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland dieses Problem euregional anpacken. Sie starteten das Projekt EurSafety Health-Net entlang der gesamten deutsch-niederländischen Grenze. In der Euregio Maas-Rhein (EMR) wollten die belgischen Regionen auch an diesem Projekt mitwirken. Deshalb wurde ein administrativ eigenständiges EurSafety Health-Net-Projekt unter dem Namen euPrevent MRSA gestartet.

Projektrahmen

  • Zielgruppe: Patienten und Bürger aus der EMR
  • Laufzeit: 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2012

Projektfokus

Die Projektpartner wollten Patienten besser gegen das Infektionsrisiko bei grenzüberschreitender Versorgung in Krankenhäusern und Pflegeheimen innerhalb der EMR schützen. Dies taten sie durch:

  • Aktivitäten: Verschiedene Ausbildungskampagnen, Thementage, Informationskampagnen und Kongresse informierten Bürger und Gesundheitsprofis.
  • Qualitätssiegel: Das entwickelte Qualitätssiegel zeigte, welche Krankenhäuser und Pflegeheime aktiv an der Infektionsbekämpfung beteiligt werden.
  • Studie: Diverse Studien machten eine Bestandsaufnahme der damaligen Situation.

Aktivitäten

Beim euPrevent-Projekt MRSA wurde der Austausch von Kenntnissen großgeschrieben. Ziel war, überall in der EMR dieselben Informationen zu verwenden. Es ging vor allem darum:

  1. Verbesserung der Umsetzung der Standardhygienemaßnahmen, insbesondere der Händehygiene,
  2. das euregionale Programm „Antibiotica Stewardship“ in Krankenhäusern und Altenheimen anzuwenden (Förderung des bewussten Einsatzes von Antibiotika in der gesamten EMR).

Eine Reihe Ergebnisse:

  • Durch den Austausch von „best practices„ wurden in Deutschland und Belgien bestimmte effiziente Arbeitsmethoden aus den Niederlanden übernommen.
  • Es wurde ein Ansatz vereinbart, der für die gesamte EMR gilt: die gemeinsame Bekämpfung multiresistenter Krankheitserreger.
  • Über öffentlichkeitswirksame Kampagnen wurden die Bürger über Händehygiene, Antibiotika und MRSA-Prävention informiert.

Studien

Bei diesem Projekt wurden Studien mit folgenden Fragestellungen durchgeführt:

  • Wie oft kommt Antibiotikaresistenz in den 3 EMR-Ländern vor?
  • Wie verbreiten sich antibiotikaresistente Bakterien innerhalb von Pflegeeinrichtungen und zwischen Pflegeeinrichtungen in den 3 EMR-Ländern?
  • Wie oft kommen Infektionen außerhalb des Krankenhauses (nach einer Einlieferung) vor?

Es wurde ein euregionales Überwachungssystem eingerichtet: eine systematische Überwachung (Aufzeichnung, Analyse und Bewertung) der im Krankenhaus aufgetauchten Infektionen. Mit diesem System werden Infektionsprobleme besser erkannt und Präventionsmaßnahmen gezielter eingesetzt.

Zusammenarbeit

In der EMR entstand ein leistungsfähiges Netzwerk mit mehreren Netzwerken auf lokaler Ebene. Dieses Netzwerk bestand hauptsächlich aus Krankenhäusern. Von Beginn an wurden auch andere relevante Einrichtungen einbezogen. Insgesamt haben über 150 Einrichtungen aus den teilnehmenden Regionen am Projekt mitgewirkt:

So wurde eine nachhaltige Basis für euregionale Zusammenarbeit bei der Infektionsbekämpfung geschaffen

Qualitätssiegel

Das bei dem Projekt euPrevent MRSA entworfene Qualitätssiegel wird immer noch genutzt. Mit diesem Siegel zeigt eine Einrichtung, dass sie sich aktiv für die Patientensicherheit einsetzt, vorrangig für Hygiene und Infektionsprävention. Ursprünglich ist das Qualitätssiegel nur für Krankenhäuser entworfen worden. Wegen des großen Interesses wurde auch ein Qualitätssiegel für Pflegeheime, Rehabilitationskliniken und psychiatrische Kliniken entworfen.

Veranstaltungen

Keine Veranstaltungen

News

15 December 2012

Gesundheitspreis NRW 2012